Nutzer, bringt Google unter Kontrolle – Staaten können es ja nicht
Heute habe ich den folgenden Artikel in der Süddeutschen gelesen.
Zitat: “Wenn die Staaten Google nicht bändigen,
müssen es die Nutzer tun.”
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/digital/google-daten-kommentar-1.4110338
Ich musste kurz in mich hinein lachen als ich diesen Artikel mit dem besagten Zitat gelesen habe. Warum sollten Nutzer denn dafür sorgen, Google nicht mehr mit Daten zu versorgen? Füllt sich denn irgendein Nutzer tatsächlich so dermaßen ausspioniert, dass es sein Leben beeinflusst? Natürlich geben wir unsere Standortdaten weiter an Google. So wie wir unsere Standortdaten an Provider wie Telekom, Vodafone oder O2 weitergeben oder an TomTom, Navigon und andere Navigationsanbieter. Uns Werbung anzuzeigen aus dem Such und Surfverhalten der User ist doch genau das was jeder Unternehmer machen sollte, seine Kunden besser verstehen, um ihn besseren Service bessere Produkte bessere Dienstleistungen anzubieten. Dass Google mit seiner selbst erlangten Macht innerhalb so einer kurzer Zeit sich den Markt und alle seine Marktmitbegleiter anschaut ist aus meiner Sicht nicht verwunderlich. Es ist sogar das normalste der Welt welcher in jedem IHK Kurs und in BWL Studiengängen an der Uni vorgetragen wird. Aber wenn es um nicht deutsche Firmen geht, dann stellt es auf einmal ein Problem da.
Staaten wären gerne wie Google
Also was bedeutet denn eigentlich dieses Zitat? Wollen wir Nutzer tatsächlich Google unter Kontrolle bringen nur weil die Staaten es selbst nicht können? Vielleicht wollen es Staaten gar nicht. Viel mehr stelle ich mir dir Frage, ob Staaten gerne selbst wie Google wären? Auf genügend Daten sitzen die Staaten ja. Sie wissen im Gegensatz zu Google über den genauen Wohnort, Zweitwohnsitz, Finanzlage, Strafregister und und und bescheid. Und obwohl Staaten auf noch viel mehr Daten als Google sitzen können sie damit nicht umgehen. Hier ein paar Beispiele:
- Wir wissen dass unsere Gesellschaft immer Älter wird und trotzdem schaffen es Staaten nicht Richtlinien für mehr Altenpflege und Unterbringungen zu schaffen.
- Wir wissen, dass Google, Facebook, Amazon, VW, Mercedes und Co nicht alle ihre Gewinne in Deutschland versteuern, aber es wird seit Jahrzehnten nichts dagegen unternommen.
- Wir wissen in welchen Kommunen es besonders viele Geburten gab und dennoch schaffen wir es nicht Lehrer zu finden geschweige denn Schulen instandzuhalten.
- Wir wissen in welchen Regionen es zu den größten Kriminellen Aktivitäten kommt und trotzdem dies die Staaten nicht in den Griff.
- Wir wissen dass Luxuslimousinen von VW, Mercedes, BMW und AUDI mehr CO2 ausstoßen als andere Autos und dennoch fährt die Politische Führung damit durch die Gegend anstelle Zeichen zu setzen.
Und diese Punkte ließen sich so weiter aufzählen. Natürlich ist Google eine Datenkrake. Das will auch keiner bestreiten und ja, auch ich würde mir mehr Wünschen, dass bestimmte Inhalte erst gar nicht bei Google gefunden würden. Aber hier haben wir eine Firma, welche erst 20 Jahre ist und unglaubliches bewegt hat. Vielleicht sollten ein paar Google Manager im Bundestag sitzen und ein paar Entscheidungen mittreffen. Zumindest fände ich in meinem Kopfkino es recht logisch jemanden eine politische Stimme zu geben, welcher auf die Stimmung im Volk hört. Denn so wie die großen Parteien SPD und CDU an Stimmen verlieren und viele in das rechte Lager wechseln kann es nicht so weitergehen. Aktuell stoppen die Nutzer nicht Google sondern anscheinend die Ignoranz und Selbstgefälligkeit der aktuellen politischen Führung.
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