Monsieur Claude und seine Töchter

Im Kino lief mit Monsieur Claude und seine Töchter ein neuer französischer Film, den ich unbedingt sehen wollte. Eine Komödie über Rassismus, Stolz und Toleranz gepaart mit Liebe und einer wichtigen Botschaft.

Gestern war ich mal wieder seit längerer Zeit im Kino und habe mir mit Freunden die französische Komödie “Monsieur Claude und seine Töchter” angeschaut. Und was war das für ein brüller Film. Ich meine, ich bin eh ein Fan französischer Filme und nachdem ich mir die ersten Trailer zu Monsieur Claude und seine Töchter angeschaut habe, wusste ich, dass ich den sehen muss.

Die Geschichte ist wie bei so vielen sehr guten Filmen recht einfach erzählt nur gepaart mit den Problemen unserer heutigen Zeit. Womöglich wird es in ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten überhaupt nicht witzig sein. Aber jetzt eben schon.

Claude und Marie sind stolze Franzosen, stolze Katholiken und vor allem stolze Eltern von vier Töchtern. Eigentlich ist alles über sie gesagt, was es zu wissen gilt. Denn gerade dieser Stolz zieht sich den kompletten Film entlang und bildet seine eigene Geschichte. Denn die erste Tochter heiratet den Muslimen Rachid. Die zweite Tochter heiratet den Chinesen Chao und die dritte Tochter heiratet den Juden David.

Die Welt für Marie und Claude scheint zusammen gebrochen zu sein. Bei einigen Familienfeiern kommt es immer wieder zu (sehr gut und komisch inszenierten) Auseinandersetzungen. Aber nicht nur mit Marie und Claude, sondern auch die Schwiegersöhne unter sich.

So liegt der ganze Stolze der Eltern auf der vierten Tochter die auch bald verkündet, dass sie heiraten wird und das sogar einen Christen. Die Marie und Claude sind außer sich vor Freude bis sie den neuen zukünftigen Schwiegersohn Charles zum ersten Mal kennen lernen und erkennen, dass er schwarz ist.

Der besondere Witz an Charles ist, dass sein eigener Vater genau so ein Typ ist wie Claude selbst. Stolz und ebenso wenig von der Heirat seines Sohnes mit einer weißen begeistert wie Claude seiner Tochter mit einem Schwarzen. Aber die alten Männer haben auch fast brüderliche Gemeinsamkeiten.

Toleranz, Rassismus und der Alltag

In dem Film “Monsieur Claude und seine Töchter” geht es eigentlich um recht viele alltägliche Probleme. In erster Linie steht allerdings die eigene unbeirrbare Meinung und Weltanschauung, welche mit sehr viel Humor bis ins Absurde veranschaulicht wird. Der Rassismus steckt im Alltag drin und es sind ohne Zweifel nicht nur die Einen welche, wenn auch unbewusst, rassistische Andeutungen von sich geben. Es sind nämlich auch die Anderen.

Die wichtige Botschaft des Filmes war allerdings jemanden nicht die Augen zu öffnen, dass der Rassismus im Alltag nunmal da ist, sondern eher, wie man damit umgeht und das es auch Sinnvoll ist das anzusprechen und auch auf einander zu zugehen. Die Botschaft des Filmes ist auch, dass man nicht alles auf die Goldwage legen sollte, sondern in entsprechenden Momenten auch darüber gemeinsam lachen. Genau das schaffen die drei Schwiegersöhne, als sie den neuen vierten Schwiegersohn ausspionieren wollen und in zahlreichen anderen Szenen.

Eines ist unheimlich wichtig und wird ganz zum Schluss des Filmes sichtbar. Das Leben ist gemeinsam so viel schöner, vielfältiger und reicher.

Ein wunderschöner Film, dem ich jedem nur ans Herz legen kann, wenn ihr einen amüsanten Abend verbringen möchtet und eben nicht alles auf die Goldwaage legt.

Monsieur Claude und seine Töchter - Film Cover_1024px

Monsieur Claude und seine Töchter muss man einfach gesehen haben. Ein wunderbarer Film, welcher genau in unsere Zeit passt. Das Foto stammt von Neue Visionen Filmverleih http://www.neuevisionen.de/