Die wirkliche Gleichberechtigung

Wir machen so einen riesen Hype zur Gleichberechtigung, dass wir uns eigentlich selbst als Sexisten bezeichnen sollten mit einem zu geringen geistigen Horizont.

Woran denken wir, wenn im Jahr 2014 das Thema Gleichberechtigung aufkommt? Sicherlich denken sehr sehr sehr viele an das Thema Mann und Frau. Diese Schlacht, welche bereits seit Jahrzehnten, Jahrhunderten und bestimmte seit Jahrtausenden geführt wird. Ich denke aber, dass wir blind geworden sind. Blind vor unserer eigenen Intoleranz. Blind vor der wirklichen suche und dem echten Kampf nach Gleichberechtigung.

Gleichberechtigungs Blindheit

Ich habe letztens einen sehr guten Artikel von Brigite Kelle in Theeuropean gelesen, wo sie folgendes Thema aufgreift: Spielen im Opfer-Modus
In diesem Artikel geht es darum, dass offensichtlich einige aus der SPD in München den Spielplatz nicht Mädchengerecht sehen und dies doch unbedingt geändert werden sollte. Was die Welt braucht sind überhaupt und vor allem separate Mädchenhäuser auf dem Spielplatz. Vor allem mehr Klettergerüste und Wasserspielzeug, weil das Mädchen am liebsten Spielen.

Kein Scherz, das ergab eine in Auftrag gegeben Studie.

Ich bin mir hier sicher, dass Eltern hier bestätigen können, dass es den Kindern so ziemlich egal ist, ob das Kletterhaus, Rutsch und Co Jungen oder Mädchen gerecht sind. Mit Wasser spielen wohl alle Kinder ganz gerne und ich kenne keines, dass nicht gerne auf Klettergrüste klettert. Kurz gesagt, dass was die SPD in München fordert ist die verzweifelte Suche nach dem gesunden Menschenverstandt.

Gleichberechtigungs Blindheit

Deswegen sage ich, unsere Gesellschaft ist im großen und ganzen blind geworden. Blind für die wirkliche Gleichberechtigung. Für die Menschen, die wirklich unsere Hilfe benötigen aber offensichtlich von den Medien zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Menschen, welche nicht unbedingt psychische sondern auch wirkliche physische Hilfe benötigen.

Egmond aan Zee - der kleinste Spielplatz 3

Muss ein Spielplatz Mädchen und Jungengerecht sein?

Wie wäre es denn, wenn irgend ein schlauer Gleichstellungsbeauftragter (und für die Feministinen hier Gleichstellungsbeauftragte) eine Spielplatz so umbauen, dass auch Kinder mit Behinderung spielen können. Wie wäre es also mit einem Karussell für Kinder im Rollstuhl? Wäre das nicht ein Thema, wo der gesunde Menschenverstand von Anfang an sagt, JA das unterstütze ich?

Aber nein, wir kämpfen hier den uralten Kampf Mann und Frau weiter aus, da er Medienwirksamer ist.

Ich würde mich freuen, dass Entwicklungen nicht dahin gehen uns zu trennen, sondern stärker zu verbinden. Es kann doch nicht sein, dass ich der Einzige bin, der darüber denkt, andere in unsere Mitte zu holen und nicht die Mitte in gleiche Stücke aufzuteilen. Wo bleiben die Möglichkeiten, dass alles möglich ist, wenn man es gemeinsam macht? Wo bleibt die Anerkennung, wenn die wenigen anders denken?

Anders denken wie Harald Mai, welcher trotz seines Handicpas (Rollstuhlfahrer), sich hat ein Motorrad so angefertigt hat, dass er es selbst fahren kann. Aber die Menschen (wir also) damit nicht umgehen können und er statt der Bewunderung für seine Leistung und den Versuch in unsere Mitte zu kommen ehe Spott und Glotzer bekommt. Genau das treibt Harald aus der Mitte heraus.

Er versucht inzwischen sein Motorrad außerhalb zu parken, um nicht im Glotzermittelpunkt zu stehen.

Ein sehr gutes Thema ist auch die Entwicklung des Segways, aber auch für die Mobilität der Behinderten. Warum ist es so schwierig, mehr Energie in dieses Thema zu stecken?

Menschen wie Harald und Neil Harbisson (von Geburt an Farbenblind) sind es, die uns als Gesellschaft weiter bringen.

Wir sind noch lange nicht soweit eine tollerierende Gesellschaft zu sein. Wir werden es auch nicht werden, wenn wir es nicht verstanden haben, dass es nicht um das Geschlecht geht, sondern um etwas viel höheres.

Es geht schlicht und weg um Toleranz.

Aber wir sind blind. Blind, weil wir Toleranz nicht fassen und in einem Koalitionsvertrag unterbringen können. Deswegen bedienen wir uns der klassischen Themen und bearbeiten uralte Probleme anstatt an die Zukunft zu denken.

Ich rufe euch auf, nicht blind zu werden.