Schwachsinn des Tages: Notarzt während des Einsatzes wegen zu schnellem fahrens angezeigt

Schwachsinn des Tages: Notarzt während des Einsatzes wegen zu schnellem fahrens angezeigt

Der folgende Sachverhalt ist inzwischen fast ein Jahr alt aber noch immer brand Aktuell, denn der betroffene Notarzt wärt sich noch immer und das zu recht.

Aber der Reihe nach. Folgendes ist im April 2014 passiert

Ein Notarzt wurde im April 2014 zu einem Einsatz gerufen. Ein zweijähriges Mädchen drohte zu ersticken, nachdem sie Sekundenkleber verschluckt hatte. Die Rettungskräfte machten sich sofort auf den weg. Mit Martinshorn und Blaulicht waren sie viel schneller unterwegs gewesen, als dass es erlaubt war, aber was sie in diesen Situationen auch dürfen.
Auf einer gut übersichtlichen Landstraße überholten die Rettungskräfte einige Fahrzeuge und auch einen Fahrzeughalter, welcher später eine Anzeige gegen den Notarzt stellen sollte.

Durch die eingereichte Anzeige soll nun der betroffene Notarzt € 4.500 Strafe zahlen und für 6 Monate seinen Führerschein abgeben.

Quelle:
http://www.welt.de/vermischtes/article137222464/Angezeigter-Notarzt-findet-100-000-Unterstuetzer.html
http://www.sueddeutsche.de/bayern/neuburg-an-der-donau-petition-fuer-notarzt-findet-mehr-als-unterstuetzer-1.2341971

Meine ganz private Meinung

Jetzt ist es so, dass Rettungskräfte natürlich im Einsatz sich über geltende Verkehrsregeln hinwegsetzen dürfen, wenn sie andere dabei nicht gefährden. Aber ich bin mir auch sicher, schließlich habe ich als Autofahrer einigen Rettungsfahrzeugen Platz gemacht, dass das Blaulicht sehr gut sichtbar und das Martinshorn sehr gut hörbar ist. Selbst an einer Kreuzung, wo alle Rettungsfahrzeuge sehr langsam heranfahren, kann jeder die Rettungssignale sehr gut erkennen und auch frühzeitig richtig handeln.

Dass der Autofahrer Rettungskräfte anzeigt, weil sie ihn vielleicht genötigt haben, stößt bei mir auf Unverständnis und erst recht, wenn es sich tatsächlich auf dieser Landstraße ereignet hatte. Ich bin mir sogar sicher, dass dieser Autofahrer einer der ersten wäre, der auch meckern würde, wenn ein Rettungsfahrzeug viel zu lange benötigen sollte, um zum eigenen Unfallort zu kommen.

Was mich aber noch viel mehr nachdenklich macht ist, dass daraus überhaupt erst eine Anzeige wurde. Es geht als nicht mehr um den Autofahrer der sie gestellt hat (man kann von ihm meinen was man möchte), aber es geht um den gesunden Menschenverstand der Person (vielleicht auch nicht), welche diese Anzeigen aufgenommen und weitergeleitet hatte. Hier scheint ein ganzes System zusammen zu brechen und jeder scheint nur noch auf sein Recht zu beharren.

Da muss ich doch den Kopf schütteln mit welchem Schwachsinn sich so viele Menschen nicht nur beschäftigen, sondern dies auch noch sehr ernst nehmen. Dass das Martinshorn und das Blaulicht kein Karnavals Deko sind, dass MUSS jedem klar sein. Ich kenne auch keinen Fall, wo dies von den entsprechenden Rettungskräften missbraucht wurde.

Aber das Potential auf Schwachköpfe zu treffen scheint dagegen unendlich zu sein. Deswegen ist diese Aktion des Autofahrers mit der Anzeige und der Justiz die dem statt gegeben hatte für mich persönlich “Der Schwachsinn des Tages”.