Antoine Leiris – Meinen Hass bekommt ihr nicht

Antoine Leiris – Meinen Hass bekommt ihr nicht

Erinnert ihr euch noch an den 13.11.2015.? Während eines Konzertes im Le Bataclan in Paris kam es zu einem furchtbaren Anschlag mit Maschinengewehren. Viele Menschen sind gestorben und der Terror hat endgültig Einzug in Europa gefunden. Und als der Hass überhand nahm, machte sich ein Facebook Kommentar auf den Weg der Welt ein anderes Bild zu zeigen.

Darum geht es im Buch “Meinen Hass bekommt ihr nicht”

Woran denkt ein Mensch, wenn er erfährt, dass sein Partner einem Terroranschlag zum Opfer gefallen ist? Sicherlich als erstes an Ungläubigkeit, Verzweiflung, Resignation und dann kommt sicherlich die Wut und der Hass. Warum ich? Warum so feige? Warum überhaupt? Was haben wir denen angetan?

So ähnlich hat sich auch Antoine Leiris sicherlich gefühlt, als seine Frau an diesem Tag von den Terroristen erschossen wurde. Und während die ganze Welt über den Anschlag und die Bedeutung des Terrors in Europa und Maßnahmen gesprochen und geschrieben hat, veröffentlichte Antoine Leiris einen Kommentar auf seiner Facebook Seite.

Kommentar Meinen Hass bekommt ihr nicht

Freitag Abend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Sohnes, aber meinen Hass bekommt ihr nicht. Ich weiß nicht, wer ihr seid, und ich will es nicht wissen, ihr seid tote Seelen. Wenn der Gott, für den ihr blind tötet, uns nach seinem Ebenbild geschaffen hat, dann muss jede Kugel, die den Körper meiner Frau getroffen hat, eine Wunde in sein Herz gerissen haben.

Nein, ich werde euch nicht das Geschenk machen, euch zu hassen. Auch wenn ihr es darauf angelegt habt; auf den Hass mit Wut zu antworten würde bedeuten, derselben Ignoranz nachzugeben, die euch zu dem gemacht hat, was ihr seid. Ihr wollt, dass ich Angst habe, dass ich meine Mitbürger misstrauisch beobachtet, dass ich meine Freiheit der Sicherheit opfere. Verloren. Der Spieler ist noch im Spiel.

Ich habe sie heute Morgen endlich gesehen. Nach Nächten und Tagen des Wartens. Sie war genauso schön wie am Freitagabend, als sie ausging, genauso schön wie damals, als ich mich vor mehr als zwölf Jahren unsterblich in sie verliebte. Zugegeben, der Kummer zerreißt mich, diesen kleinen Sieg habt ihr errungen, aber er wird von kurzer Dauer sein. Ich weiß, dass sie jeden Tag bei uns sein wird und dass wir uns in jenem Paradies der freien Seelen wiederbegegnen werden, zu dem ihr niemals Zutritt haben werdet.

Wir sind zwei, mein Sohn und ich, aber wir sind stärker als alle Armeen der Welt. Ich will euch jetzt keine Zeit mehr opfern, ich muss mich um Melvil kümmern, der gerade aus seinem Mittagsschlaf aufgewacht ist. Er ist gerade mal siebzehn Monate alt; er wird seinen Nachmittagssnack essen wie jeden Tag, dann werden wir wie jeden Tag zusammen spielen, und sein ganzes Leben lang wird dieser kleine Junge euch beleidigen, weil er glücklich und frei ist. Denn nein, auch seinen Hass bekommt ihr nicht.

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Meine Meinung

Sind wir in der Lage zu verzeihen? Können wir ein so großes Opfer bringen nachdem uns so etwas geschehen ist? Wäre ich in der Lage meinen Hass keinen Ausdruck zu verleihen? Meinen Hass bekommt ihr nicht. Was für ein starker Satz. So etwas muss man sich erst einmal trauen. An so etwas muss man erst einmal denken.

Ich bewundere Antoine Leiris. Wie viel bessere wäre unsere Welt, gebe es doch mehr Menschen wie Antoine. Meinen Hass bekommt ihr nicht ist so ein starker Satz, welcher nur von starken Persönlichkeiten ausgedrückt werden kann. Antoine, ich bewundere dein Buch. Und so tragisch deine Geschichte ist, so kann ich dir sagen, wie sehr ich mich freue, dass du deine und Melvils Geschichte niedergeschrieben hast. Dass du deine Gedanken nicht für dich behalten sondern der Welt zur Verfügung gestellt hast. Ich danke dir für die Zeit, in welcher ich eintauchen konnte und auch ein paar Tränen vergossen habe. Ich danke dir dafür, dass sich mein eigener Horizont nun etwas erweitert hat.

Und ihr meine Leser?