Kaum zu glauben aber StudiVZ meldet Insolvenz an

Kaum zu glauben aber StudiVZ meldet Insolvenz an

Vor nicht allzu langer Zeit eroberte ein soziales Netzwerk unser Neuland und alles wurde anders. Es wurde so anders, dass Investoren in eine Bieterschlacht zogen und Holzbrink als Gewinner dabei hervorging.

Für schlappe 100 Millionen Euro wurde StudiVZ verkauft.

Was war das für eine aufregende Zeit. Ich denke, es muss so um 2004 gewesen sein, als ich mich bei StudiVZ angemeldet habe. Damals als Student an der Uni Duisburg-Essen war es genau die Plattform, um sich noch mehr auszutauschen. Es war eine Zeit, in der es keine Smartphones oder Tablets gab. Alle Nachrichten wurden noch vom heimischen PC oder Notebook gecheckt und beantwortet. Was für eine (Stein)Zeit. Studentenparties wurden angekündigt. Man hat sich mit seinen Kommilitonen verabredet. Gruppen gegründet ausgetauscht. Wenn es so etwas wie einen ersten digitalen Aufbruch in Deutschland gab, dann hat StudiVZ ohne Zweifel dazu beigetragen.

Lebenszyklus und facebook

Als ich die Nachricht über die angemeldete Insolvenz von StudiVZ gelesen hab, kam mir der Gedanke, “wie die gibt es noch”? Sicherlich haben diesen Gedanken einige von uns gehabt, aber nun denn.
Merkwürdig, wie die Zeit vergeht und solche Netzwerke in Vergessenheit geraten. Ich meine, es ist erst ca. 13 Jahre her. Natürlich ist die digitale Welt etwas anders, aber der Lebenzyklus von StudiVZ ist doch schneller zu Ende gegangen als ich es vermutet habe. Wann ist facebook auf den deutschen Markt gekommen? Ich weiß es noch nicht einmal so genau, aber ich weiß, dass ich selbst facebook im Januar 2009 beigetreten bin. Um diese Zeit denke ich, muss der StudiVZ Untergang eingesetzt haben. Schade so irgendwie, aber eines muss man den StudiVZ Gründern sagen. Sie haben etwas zur richtigen Zeit auf die Beine gestellt und verkauft.

Hier findet ihr in der TAZ ein Interview mit dem StudiVZ Gründer Dennis Bemmann: https://taz.de/StudiVZ-Gruender-zieht-Bilanz/!5446189/

Nicht dass StudiVZ noch gerettet wird

Jetzt wird so viel über StudiVZ gesprochen, da kann ich mir durchaus vorstellen, dass der eine oder andere die Seite nochmal besucht. Vielleicht versucht sich dieser wieder anzumelden und dann auch noch wundern wird, dass einige Nachrichten in seinem Postfach sind und auch noch zurück schreibt.

Die Nutzerzahlen zeigen, die Werbeeinnahmen ebenfalls und auf einmal heißt es dann, dass das Netzwerk vielleicht doch noch eine Chance haben könnte gegen die Übermacht facebook. Nein, das wäre doch zu krass. Bei aller liebe 😉