Die 280 Zeichen von Twitter – Eine Ära geht zu Ende

Die Welt verändert sich und Twitter auch. Eine Ära geht zu Ende. Es ist das Aus für die berühmten 140 Zeichen gekommen. 140 Zeichen. Das war der USP von Twitter mit welchem sich ein soziales Netzwerk von den anderen Netzwerken abhob und trotzdem einen weltweiten Erfolg verbuchen konnte.
Inzwischen müssten die meisten Apps aktualisiert worden sein und die neuen 280 Zeichen nutzen können. Im Browser funktioniert es bereits.

Der Kampf um Werbekunden

Aber auch ein soziales Netzwerk benötigt Werbekunden. Vor allem finanziell starke Werbekunde. Und gerade diese Werbekunden nutzen nicht so gerne Twitter, da nicht nur die Nutzerzahlen schwächer sind als bei den anderen sozialen Netzwerken, sondern auch Aktivität der Nutzer.

Twitter Nutzer ca. 330 Millionen

Gerade die Aktivität der Twitter Nutzer ist sehr entscheidend. Je Größer der Frustfaktor, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Nutzer nicht mehr wieder kommt. Und wer von uns Twitter Nutzern musste nicht schon mal einen Tweet umformulieren und in 140 Zeichen packen? Den Anstoß zur Erhöhung der Zeichen gaben wohl die japanischen Twitter Nutzer. Sie stoßen aufgrund ihrer Sprache weitaus weniger an die Zeichengrenze und setzten somit mehr Tweets ab (blieben also aktiver).
Meinung der Twitter Nutzer
Natürlich wird so eine gravierende Änderung stark kommentiert. Jeder hat hierzu seine eigene Meinung.

280 Zeichen zerstören den Herzschlag von Twitter

— ClaudiaZettel (@ClaudiaZettel) 7. November 2017

Jetzt, wo alle 280 Zeichen haben können, will ich sie nicht mehr. Das fühlt sich einfach schmutzig und durchgerödelt an.

— Darth Kitty (@Hartweizenhirn) 7. November 2017

280 Zeichen? Super, können wir endlich wieder über das Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz berichten. Oder so Sachen. #280Zeichen

— Stefan Leifert (@StefanLeifert) 7. November 2017

Okay.
Jetzt musst du dich konzentrieren.

Gavin, du kannst das. Du hast das geübt.
Du hast wochenlang darauf gewartet, Tweets mit 280 Zeichen schreiben zu können.
Einfach mal alles sagen, was dich beschäftigt. Ohne dich zurückhalten zu müssen. Konzentrier dich!
Und los:

Hey Leu

— Gavin Karlmeier (@gavinkarlmeier) 7. November 2017

Stellenangebot:
Suche Ghostwriter für 280 Zeichen-Tweets!
Kurzbewerbung an … max. 140 Zeichen! 😀

— myQuestion (@meineFrage) 8. November 2017

Meine Meinung dazu ist noch unklar. Persönlich muss ich sagen, dass ich es irgendwo schade finde. Etwas auf einen Punkt in nur 140 Zeichen zu bringen empfinde ich als Kunst, welche mehr ohne Zweifel fast so gut wie nie gelungen ist. Vielleicht ist es das was die Mehrheit möchte. Sie möchte mehr. Immer mehr ohne es wirklich zu benötigen, denn ob die Qualität der Tweets dadurch steigt, das bleibt abzuwarten.

Aber was soll der Kreis?

Erfahrene Twitter Nutzer wussten bereits beim tippen, wie viele Zeichen ihnen noch für den Rest des Tweets zur Verfügung standen. Es war praktisch. Aber jetzt? Schön und gut, dass wir nun 280 Zeichen zur Verfügung haben, aber jetzt sehen wir keine Restzeichen mehr, sondern nur noch einen Kreis. Ein Kreis? Bei aller liebe, aber wer ist denn auf diese Idee gekommen?

Warum denn dieser Zeichenkreis? Auf so eine Idee muss man erst kommen.

„Uh, wie viele Zeichen hat der Tweet?“
„Ein dreiviertel Kreis.“
„Ein…was?“
„DREIVIERTEL KREIS. ICH KANN DOCH AUCH NICHTS FÜR, MENSCH!“

— Julian (@verbuchstabiert) 7. November 2017

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