Retten wir mal wieder unsere Banken, anstelle von Griechenland
Gestern haben ich mir nach meinem all wöchentliche Sonntags-Ritual auch die Sendung von und mit Günther Jauch angeschaut. Das Thema war gewesen „Der Euro-Schreck stellt sich – Varoufakis bei GÜNTHER JAUCH“ und zu Gast waren gewesen:
- Günther Jauch
- Yanis Varoufakis
- Ulrike Herrmann
- Markus Söder
- Ernst Elitz
Als Euro-Schreck konnte ich Varoufakis nicht in der Sendung ausmachen, welcher zugegebener Maßen mit einigen Fragen aber auch einem angeblich gefälschten Video meiner Ansicht nach provoziert wurde. Aber diese Hürde nahm Varoufakis meisterlich. Er distanzierte sich zum Video und möglichen Aussagen seiner politischen Kollegen. Er sagte ganz klar, dass Griechenland vor hat, alle Kredite zurück zu zahlen aber nicht an den aktuellen Bedingungen. In Griechenland hungert das Volk. Er kann das einfach nicht zulassen. Und ja, die neue Partei wird auch gegen Reiche vorgehen.
Das Bild sei eine Montage sagt Varoufakis bei #Jauch – eine Fälschung. pic.twitter.com/KjHvDidPX4
— Martin Leutke (@mleutke) 15. März 2015
Kredite zurück zahlen und wen retten?
Aber da war noch etwas in der Sendung gewesen. Um genau zu sein, zwei Entscheidende Punkte.
Günther Jauch sprach von sich aus, das Thema Nazi Kredite welche noch nicht zurück gezahlt worden sind. Dazu hatte sich Varoufakis nicht geäußert, dafür aber die ansonsten stillen nichts sagenden Gäste. Mir persönlich kam das Thema nicht zurück gezahlte Nazi Kredite wie folgt vor:
- Geleugnet hat keiner die Kredite
- Keiner sagte, dass sie zurück bezahlt wurden
- Dafür, dass juristisch dieses Thema abgeschlossen sei für einen persönlich
- Dass selbst die Nazis wohl schriftlich festgesetzt haben, dass die Kredite zurück gezahlt würden
Ein sehr spannender Punkt, welche ganz offensichtlich von Deutschland noch gar nicht aufgearbeitet und erst recht nicht abgeschlossen wurde. Sollte sich bewahrheiten, dass wir jemanden zur Zurückzahlung von Krediten drängen aber selbst unseren Verpflichtungen nicht nach kommen, dann muss ich mich für das Handeln unserer Politiker schämen.
Das zweite Thema war, wer eigentlich in Griechenland gerettet wird? Sind es wirklich die Griechen, welche über ihre Maßen leben? Oder sind es unter anderem die deutschen Banken, welche sich in Griechenland komplett verspekuliert haben und mal wieder sich um ihre Investitionen fürchten? Dazu sagte Frau Herrmann wirklich etwas ganz interessantes. Sie sagte, dass der deutsche Steuerzahler nicht die Griechen rettet, sondern seinen eigenes Geld.
Jetzt hatte ich das erste Mal das Vergnügen gehabt Yanis Varoufakis sprechen zu hören. Aber auch Ulrike Herrmann, welche mich mit ihrer Besonnenheit komplett überzeugt hatte.
Meine Meinung zur Sendung ist im Endeffekt ganz klar. Ich weise nur darauf hin, dass ich zur aktuellen Lage in Griechenland keinen Überblick habe.
Die Griechen geben selbst zu, dass sie Schulden haben, aber so wie mit Griechenland umgegangen wird, so kann es aus der Sicht von Varoufakis nicht weiter gehen.
Auch hier sind Banken wohl wieder für die Krise verantwortlich, welche lieber dem Häusle-Bauer 20mal kontrollieren wollen, aber nicht welchen anderen Ländern sie das Geld der deutschen Sparer anvertrauen.
Die Gäste Elitz und Söder hätten genau so gut zu Hause bleiben können. Weder durch konstruktive Aussagen noch durch überhaupt richtig an der Sendung teilgenommen zu haben, haben sie geglenzt. Auch Jauch schien einige Fragen stellen zu müssen, um eine Show zu bieten. Das muss nicht sein. Wer sich am Sonntag Abend zu dieser Zeit eine politsendung anschaut, der braucht meiner Meinung keine Show. Liebes ARD, ihr seid nicht RTL. Versucht es bitte auch nicht zu sein.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle an Frau Herrmann und Herr Varoufakis. Sie beide haben hei mir ein wirklich gutes Bild hinterlasse. Ich freue mich in Zukunft noch mehr von ihnen beiden zu hören und zu lesen.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich den Griechen aber auch uns Sparern und Steuerzahlern viel Glück wünsche. Hoffentlich kommen wir ALLE aus dieser Ausnahmesituation heil raus.