Ist der Religionsunterricht noch zeitgemäß?

Ist der Religionsunterricht noch zeitgemäß?

Alle Jahre wieder feiern wir Heiligabend, so wie es sich in unserer westlichen Kultur auch gehört. Oder etwa nicht? Was wissen wir über die katholische und evangelische Glaubensrichtung und was denken wir zu wissen? Na klar, da ist Maria und Joseph und natürlich Jesus. Und dann? Wie hießen die Besucher im Stall und wo wurde Jesus nochmal geboren?

Fragen über Fragen. Letzten habe ich mich mit jemanden mal wieder seit langer Zeit über Religion unterhalten. Ich spreche nicht gerne über Religion, weil meine Religionsansicht nicht so gut bei anderen ankommt, aber bei dieser Person (sehr gläubig übrigens) weiß ich dass sie sich alles anhört und das Gespräch niemals in falsche Bahnen leitet. Es ging um die Frage, wie viele Kinder hatten eigentlich Adam und Eva. Eine sehr spannende Frage, denn ich war der Meinung, dass Adam und Eva 3 Söhne hatten (Kain, Abel und Set). So war es natürlich nicht.

1. Mose 5,4
Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte seinen Sohn, … , und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

Ist es richtig Religionsunterricht zu bekommen

Tja, wie viele Söhne und Töchter hatte eigentlich Adam und Eva? Und ist es für unseren Glauben überhaupt so wichtig? Ich habe mich mit der Person nicht über unseren Glauben unterhalten sondern über das was wir beigebrachte bekommen und ob es überhaupt richtig ist, dass wir religionsunterricht erhalten. Gerade mit dieser Person über das Thema Religionsunterricht zu sprechen war spannend gewesen. Das gespräch drehte sich im Grunde um folgende Punkte:

  • Wenn Religionsunterricht so wichtig ist, sollten es Schullehrer unterrichten oder wäre es wesentlich besser mit einem Priester, Pfarrer oder Nonne unterrichtet zu werden?
    (Anmerkung: Meine Gesprächsperson gehört noch der Generation an, wo der Bildungsauftrag im Fach Religion noch von der Kirche ausgeübt wurde).
  • Ob wir heute in einer Zeit leben, in denen wir den Religionsunterricht wie wir ihn kennen auslaufen lassen und mit weiteren Glaubensrichtungen füllen, damit wir unseren Kindern und auch uns selbst die Möglichkeit bieten sich ein Bild über zumindest die häufigsten Religionen in unserem Land zu machen.

Wir haben uns lange über den letzten Punkt unterhalten. Sollte in unserer heutigen Zeit im Religionsunterricht der Wert nur auf die Glaubensrichtungen katholisch und evangelisch gesetzt werden? Sollten Moslems nur Unterricht zu ihrer Glaubensrichtung erhalten? In einer Schule, wo Mathe, Deutsch, Erdkunde usw für alle da ist?

Unser Gespräch drehte sich also darum, dass wenn Religionsunterricht in der Schule von Lehrern angeboten wird, dann sollte es objektiv gehalten werden. Es sollte gerade jetzt in unserer vielfältigen Kultur darauf geachtet werden, dass wir den Kindern die Vielfältigkeit der Religionen zeigen und erklären. Sie sollen das Wissen in sich aufsaugen und nicht in Gruppen isoliert werden.

Nicht in Gruppen isolieren
und Multi-Religiöse-Gemeinschaften bilden
auch mit erwachsenen.

Bildung und Privates trennen

Mir gefällt dieser Gedanke und mir gefällt der Gedanke eines Menschen der katholisch religiös ist. Glauben ist eine Privatangelegenheit und sollte Privat ausgelebt werden. Religionsunterricht ist wenn man es so sehen möchte Allgemeininteresse und sollte nicht gesplittet sondern vereinheitlicht werden und über alle Religionen unterrichtet werden.

Die großen Fragen sind nur:

  • ob wir Lehrkräfte haben die dies unvoreingenommen durchführen möchten
  • ob der Staat und die Gesellschaft stark genug sind gegen sehr wahrscheinlich Widerstände von Kirchen, Moscheen und anderen Glaubensrichtungen sowie Gruppen standzuhalten und sich noch immer als Institution mit einem Bildungsauftrag ansehen