Es lebe werbefreier Journalismus

Was musste ich heute auf der Sportbild Seite sehen? Sie war komplett mit Werbung zugekleistert. Ist das die Zukunft? Na hoffentlich nicht. Wir brauchen werbefreien Journalismus.

Wie sieht die Zukunft des Journalismus eigentlich aus? Inzwischen kann sich jeder einen eigenen Blog erstellen oder erstellen lassen und über Gott, die Welt und das Geschehen auf der Welt berichten. Einige dieser Blogs sind richtig gut und andere, naja, da stelle ich mir zumindest die Frage, WARUM?

Einen Trend sehe ich und der gefällt mir überhaupt nicht. Der Trend geht dahin, dass viel doch inzwischen erwarten, dass Neuigkeiten kostenlos über das Internet abrufbar sind. Und ich möchte hier nochmal betonen, es geht um das Wort KOSTENLOS. Wer zahlt heute eigentlich für seine Tageszeitung, wenn das Internet fast alle Wünsche erfüllt?
Die arme Branche und das meine ich auch so. Das Geschäft wird sicherlich für euch immer härter und eure Mitarbeiter? Tja, was ist mit euren Mitarbeitern? Mindestlohn? Werden die überhaupt noch bezahlt?

Natürlich können sich Zeitungen auch durch online Werbung finanzieren. Das Prinzip ist noch immer das Selbe wie vor Jahrzehnten. Irgendeine Firma bucht irgendwelche Werbung auf irgendwelchen Seiten und dadurch kommt Geld in die Kassen für den Verlag. Und weil so viele Menschen inzwischen im Internet rumsurfen, müssten die Zeitungen inzwischen online mehr Leser haben als reelle Abonnenten. Mehr online Leser dann müsste doch jeder meinen, dass die Firmen mehr bereit sind auch für die Werbung zu bezahlen.

online journalismus und die Zukunft sieht so aus

Sieht so etwa der heutige Journalismus aus? Voll mit Werbung (roter Bereich)? Wer will so etwas? Können wir inzwischen davon ausgehen, dass Firmen bestimmen, welche Inhalte veröffentlicht werden und welche nicht? Es ist Zeit, dass sich etwas ändert.

Wenn dann nur nicht das ABER wäre. Gerade im Zeitalter des Internets ist das Marketing-Controlling so effektiv wie noch nie zuvor. Früher wurden Leser geschätzt, wie oft vielleicht und eventuell eine Anzeigen in der Zeitung gesehen wurde. Heute, im Zeitalter des Internets wird nicht mehr geschätzt, sonder man weiß was einem die Anzeige bringt.

Ich weiß es, weil ich Marketing-Controlling für diese Firmen erbringe

Wir dürfen nicht Nachrichten mit Blödsinn verwechseln

Wohin geht die Reise des Journalismus? Eines muss uns klar sein. Journalismus wird es immer geben. Keiner möchte auf Nachrichten verzichten, da wir uns selbst als aufgeklärt bezeichnen. Wir müssen nur darauf achten, dass wir nicht mehr Nachrichten für die Suchmaschinen schreiben, damit wir noch mehr Besucher auf Internetseiten erhalten. Wir müssen auch darauf aufpassen, dass Nachrichten durch ihre Sensationsgeilheit so aufgepimt werden, dass sie noch weiter über Soziale Kanäle (facebook, twitter, google+) verbreitet werden und wieder zu mehr Besuchern führen. Wir müssen aufpassen, dass wir Nachrichten mit Blödsinn verwechseln. Wir müssen aufpassen, dass das worüber berichtet wird der Wahrheit entspricht und keine Propaganda darstellt. Wir sollten alle dabei unterstützen, die uns unterstützen eine andere neutrale Sichtweise zu erhalten. Zumindest soweit wir es selbst einschätzen können.

Ich freue mich jeden Morgen auf die abonnierte NRZ

Krautreporter bieten vielversprechendes

Vor einigen Tagen habe ich mich dazu entschlossen die Krautreporter zu unterstützen. Deren Idee ist etwas was mich und offensichtlich viele andere anspricht. Nachrichten und Geschichten anzubieten, welche komplett Werbefrei sind. Ich mache das, weil ich es persönlich leid bin, mir so etwas wie das obere Werbebeispiel anzuschauen. Weil ich inzwischen verstanden habe, dass ich ruhig für Qualität etwas mehr Geld ausgeben kann. Und genau das verspreche ich mir von Krautreporter. Ich hoffe doch, dass sie das auch einhalten werden, was sie versprechen und genau wieder tausende andere habe ich vorab ein Abo abgeschlossen, um großen Ideen zu unterstützen und ihnen eine Chance zu geben auf das etwas neues entsteht und wir nicht mehr von Sinnlosigkeit überflutet werden.

Journalismus ist nicht tot. Die Macher schlechter Nachrichten und Zeitungen werden nur keine Zukunft haben. Auch du liebes Sportbild. Auch wenn ich dich immer gerne gelesen habe, es ist nun Zeit abschied zu nehmen.