Sind das die wahren Könige der EU – Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Luxemburg und Rumänien?

Erst vor kurzem gab die Eurostat eine Pressemitteilung heraus, wie es um die aktuelle Schuldenquote der einzelnen EU Staaten aussieht. Und ich muss sagen, man man man.

Die Finanzkrise ist noch lange nicht ausgestanden und wenn ich darüber nachdenke, dass noch die Folgegenerationen mit den Folgen und den Schulden auskommen muss, dann wird mir schlecht, welches Erbe wir denen hinterlassen.

Vielleicht ist es an der Zeit mal selbst vom hohen Sockel herunter zu kommen und sich die wahren Könige der EU anzuschauen. Es sind die Mitgliedsländer, welche für die größten Diskussionen und Apokalyptische Prophezeiungen gesorgt haben. Aber wer Zahlen lesen kann, muss auch erkennen, dass es gerade auch die Ländern sind, welche die niedrigste Staatsverschuldungsquote haben. Es sind eben Länder wie Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen oder Rumänien.

vierteljährlische öffentlicher Schuldenstand der EU Mitgliedstaaten

So sieht es aktuell in der EU aus. Quelle: http://www.staatsverschuldung.de/quelle0033.pdf

Was muss oder besser gesagt, was sollte nun gemacht werden? Vom gesunden Menschenverstand müsste überlegt werden, wie diese Länder den Haushalt führen und was wir vielleicht ändern müssten? Die Frage welche sich nur gestellt wird ist, wollen wir etwas ändern? Oder anders gefragt, wollen wir uns von vermeintlich unwichtigen Ländern sagen lassen, wie mit Schulden umgegangen werden soll?

Werden Ländern wegen der geringen Quote aufgenommen?

Wenn die EU beschließt neue Länder in ihre Gemeinschaft aufzunehmen, dann kann es nur eine Richtung geben, wir müssen weitere Osteuropäische Länder aufnehmen. Merkwürdigerweise die Länder, vor welchen sich offensichtlich ein Teil der Bevölkerung fürchtet (subjektive Meinung aus den Medien). Für mich stellt sich als nun die Frage:

Werden Staaten in die EU aufgenommen, weil sie eine geringere Schuldenquote haben, damit die gesamt Schuldenquote für den EU Bürger in den Nachrichten niedrig aussieht?

Wer sich das Maastrichtabkommen genauer anschaut wird feststellen, dass sich unsere Politiker damals auf klare Kennzahlen geeinigt haben, welche gehütet werden sollten.

jährliches Haushaltsdefizit von nicht mehr als 3 %
öffentliche Verschuldung von 60 % des BIP

Viele Staaten, können oder haben sogar sich noch nie an diese Kennzahlen halten können. Ich bin mir auch sicher, dass der EU ein Land wie Norwegen gut tun würde, aber auch wenn man nach Norwegen schaut, muss man sagen, dass sie höchstwahrscheinlich so gar kein Interesse an der EU haben und dass sie von ihrer Öl-Förderung wunderbar leben können.

Staatsverschuldung Maastricht

Gesamtschuldenquote der europäischen Staaten. Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Staatsverschuldung_in_Europa.png vom User: Ben776

Ich bin mir nicht sicher, wohin die Zukunft der EU hingeht und ich bin mir nicht sicher, ob die Lenker dies auch wissen. Ich kann nur sagen, dass ich den Gedanken, eines vereinigten Europas wunderbar finde und dass wir uns noch mehr anstrengen müssten, um das was wir jetzt bereits erreicht haben auch weiter fortführen. Aber ich habe auch Angst um die Zukunft. Angst, dass zu viele das Sagen haben, womit sie vollkommen überfordert sind. Ich habe aber keine Angst, wenn neue Länder der EU beitreten. Ich habe keine Angst vor Multi-Kulti, denn was uns die Vergangenheit lehrt ist, dass die Geschichte immer im Wandel war und aus dem Wandel die Zukunft entsteht. Hoffen wir, dass die, die mit für die Finanzkrise mit verantwortlich waren und die Macht besitzen diese zu nutzen, auch aus der Vergangenheit gerlernt haben und uns eine neue sichere Zukunft verschaffen können (so wie in dem Buch: Eine Billion Dollar von Andreas Eschbach).